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Solidarität

5. März 2011
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In der Türkei steuern wir seit Jahren direkt auf eine Diktatur zu. Wieder einmal, wie im Falle Ägypten und Tunesien, werden die Amerikaner (und Europäer) jahrelang den falschen starken Mann (in diesem Falle RTE) unterstützt haben. Dabei hat sich die Türkei längst von den USA und der EU ab- und dem Mittleren Osten zugewandt. Noch macht sie sich mit dem İran die Rolle der Führungsmacht streitig (geht dabei aber äusserst behutsam vor – mit Rücksicht auf die stark wachsenden Handelsströme zwischen den beiden Ländern)

Hierzulande werden derweil immer hemmungsloser Linke verhaftet. RTE hat wohl mächtig Angst vor den kommenden Wahlen (es ist sogar bereits davon die Rede, dass der Führer der CHP – der kemalistischen, “sozialdemokratischen” Partei – in Kürze hinter Gitter kommt. Nun kann man völlig anderer Meinung sein als Kılıçdaroğlu, aber mit Demokratie hat das alles ganz gewiss nichts zu tun). Das stellt inzwischen schon wieder sogar Ahmet Altan, der Chefredakteur der AKP-nahen Zeitung “Taraf” fest.

In Europa aber ist nach wie vor (fast) nur Gutes über unseren MP zu hören. Ricciardone, der neue amerikanische Botschafter in Ankara, der sich nicht ganz so schmeichelhaft geäussert hatte, wurde inzwischen vom Präsidenten Abdullah Gül zu einem vertraulichen Vier-Augen-Gespräch “empfangen” und wird wohl in Zukunft kritische Äusserungen unterlassen.

Selbst Linke in Deutschland und den anderen EU-Staaten verbreiten weiter die Mär von der toleranten türkischen Vorgehensweise. RTE wird dabei als weiser Lenker, der sich nur mühsam selbst ernährt und nicht einmal über ein eigenes Auto verfügt, dargestellt. Wahrscheinlich hat er die Preissumme des Friedenspreises, den er kürzlich von Gaddafi empfing (250’000, wohl Dollar?) den Armen gespendet?

Mit den Kurden ist es komplizierter und auch verzwickter für RTE. Einerseits gelten sie traditionell als “links”, andererseits als “Todfeinde” der türkischen (eher nationalistischen) Linken und immer noch zu grossen Teilen als Wähler der AKP – weswegen RTE sich hüten wird, einem “freien” Kurdistan zuzustimmen, ohne den Osten des Landes wäre es mit seinen Mehrheiten nicht weit her. Die Kurden selbst handeln also eher gegen ihre eigenen Interessen, wenn sie unsere Regierung unterstützen. Aber wie eine einige Linke herstellen? Alle Versuche sind bisher schon im Ansatz konterkariert worden. Wir treiben direkt auf einen Polizeistaat zu (wenn wir nicht schon da angelangt sind – auf Facebook lese ich, dass in İstanbul wilkürlich Leute von der Polizei kontrolliert und molestiert werden. Wahrscheinlich haben sie Glück, dass sie nicht in Silivris riesigem Gefängnis landen, wo die Zellen eng und sowohl Papier als auch Laptop, Zeitungen oder TV nicht genehmigt werden. Und das in U-Haft….)

Abdullah Ökcalan, der verhaftete Chef der PKK, hat es da weit komfortabler.

P.S. Es geht nach meinem Erachten nicht, oder nur als wohlfeiles Mittel, um Religion. Es geht um Geld, Macht, Einfluss der herrschenden Klasse.

P.S. II.: Ich werde schreiben, so lange es geht.

33 Kommentare leave one →
  1. 5. März 2011 09:44

    Interessant fand ich das RTE-Kurden-Verhältnis. Wie ist das möglich, dass die Kurden RTE wählen, wenn sie wisssen, dass er keinem „freien“ Kurdistan zuzustimmt? Warum wählen Sie ihn?

    Meine Wahrnehmung ist, dass in den letzten 20 Jahren eine deutliche Re-Islamisierung in der Türkei stattgefunden hat. RTE ist Führer einer islamistischen Partei. Die Demokratie nannte er vor nicht allzu langer Zeit eine „barbarische Staatsform“.

    Dass es um Geld, Macht und Einfluss der herrschenden Klasse geht, ist überall gleich.

    Bist Du, indem Du solche Blogs schreibst, in irgend einer Weise gefärdet? Was könnte passieren?

    lg LL

    • 5. März 2011 11:52

      Hallo hibouh, ich schließe mich dem Kommentar von Louis Levy an. Religion ist aus meiner Sicht auf jeden Fall ein wohlfeiles Mittel um dies alles zu „ermöglichen“, was du ansprichst. Indoktrinierte religiöse Massen sind leicht zu lenken. Die Islamisierungs-Politik von RTE, welche die Konfrontation mit Israel und die Hinwendung zum Iran inkludiert, wird in unseren Breiten zu wenig wahrgenommen, schon gar nicht in „irgendwelchen linken Foren“.

      • 6. März 2011 14:58

        Warum die AKP gewaehlt wird? Naja, es wird kraeftig nachgeholfen. Und zudem werden Wahlcomputer eingeführt, die der Manipulation Tür und Tor öffnen,; nicht umsonst mussten sie in Deutschland wieder abgeschafft werden.
        Es werden massiv Lebensmittel, Möbel und andere Wohltaten für die Armen verteilt. Das zahlt sich auch in Stimmen aus. Dazu kommt das Versprechen, ein eigenes Kurdistan oder zumindest weitgehende Autonomie zu ermöglichen. Viele sehen da bei der AKP eher eine Chance als bei den kurdischen Parteien (die zudem immer wieder verboten und neugegründet werden müssen und in dem Ruch stehen, mit der PKK verbandelt zu sein). Kürzlich wurden hier Führer der „Hizbullah“ (sie ist eine militante rechte Gruppe, die massenhaft Kurden umgebracht hat) freigelassen. Prompt setzten sie sich in den Untergrund ab. Keine guten Vorzeichen für eine friedliche Zukunft ohne Blutvergiessen.
        Ob ich selbst gefaehrdet bin? jedenfalls werden das Internet und die Computer gut überwacht. Drohungen „mit dem Staatsanwalt“ sind deshalb eine echte Gefahr, weil das System sich wenig um Rechtsstaatlichkeit kümmert. Bisher war der Status des Auslaenders keine schlechte Versicherung. Wie das aber wird, wenn hier die EU-Müdigkeit weiter zunimmt, weiss niemand.
        Im Übrigen waere ich aber kein Freund eines EU-Beitrittes der Türkei. Was an der Stelle zu tun waere, waere zu überlegen.

        P.S. Gestern las ich (eine Türkin schriebs auf Facebook) dass im Migros İstanbul ab sofort der Wein aus den Regalen genommen wird. Soviel zur Re-Islamisierung. Aber wer sagt was zu den Parties der saudischen High-Society? Hier ist ein Rakı-Land. Ich hoffe, keiner wird das aendern 🙂

      • 6. März 2011 17:46

        Hibouh,
        das hört sich alles nicht gut an, was du schreibst. EU-Beitritt der Türkei ist eine sehr schwierige Frage, die ich nicht eindeutig beantworten könnte, wobei ich zu deiner Ansicht tendiere.

        Grüße fidelche

  2. 6. März 2011 20:23

    Hi Leute,

    ich wollte nur mitteilen. dass ich Nachricht von J-AP habe und wir damit rechnen können, dass er hier gelegentlich bloggen und kommentieren wird!

    lg LL

    • 6. März 2011 20:59

      Hoffentlich nicht soviel Theorie — Kritik reichte mir schon … 😉 oder auch umgekehrt, also nicht irgendwie, sondern richtige kritische Theorie. Na, ich nehm´s wie´s kommt! 🙂 Und freu mich drauf.

      • 6. März 2011 21:09

        Ich hätte auch einfach mit diesem sieben Jahre alten Foto antworten können: http://bit.ly/frfoYo

      • 6. März 2011 21:24

        Rainer: „Na, ich nehm’s wie’s kommt! Und freu‘ mich drauf.“
        Das möchte ich doch gerne unterstreichen!
        Und bedaure, daß ich in den nächsten Wochen nur wenig Zeit haben werde – d.h., ich werde soviel Zeit haben wie immer – ca. 24 Stunden pro Tag – aber ich werde sie anders füllen müssen.

      • 6. März 2011 22:27

        Zeit ist bloß eine Relativitätstheorie, kritische und soziale Praxis sind – ach, weiß ich auch nicht … aber bei mir gibts auch manchmal Verdichtungen, die ziemlich viel dicht machen … Ich wünsche immer viel Glück!

  3. 6. März 2011 22:20

    Alles mit Interesse gelesen – und leider kommt beim Thema keine große Freude auf!
    Denn dieses Land, diese Türkei, soll doch – wie ich den letzten Wochen nicht nur von Journalisten und Journalistinnen mit dem berühmten Hintergrund gelesen habe – das Modell für die nordafrikanischen Staaten abgeben, die sich gerade ihrer Autokraten entledigen oder entledigt haben.

    Seit der kürzlichen Erdogan-Wahlkampfrede „an sein Volk“ auf Düsseldorfer Boden und seit „Friedrichs erster Duftmarke“, wie DIE WELT gestern titelt, ist das Thema „Deutschland – Türken – Muslime“ wieder weiter nach vorne auf die nach Guttenbergs Rücktritt freigewordenen Plätze gerutscht.

    In dem gen. Artikel wird erst einmal über den Ursprung der „Duftmarke“ berichtet:
    „Da ist sie wieder, die Islamdebatte. Quasi zufällig hat sie der neue Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) kurz nach seiner Ernennung durch den Bundespräsidenten am Donnerstag ausgelöst. Gefragt, ob er der Meinung Christian Wulffs sei, der den Islam als Teil Deutschlands bezeichnete, sagte Friedrich:’Ich sehe keinen Grund von meiner bisherigen Position abzuweichen. Dass der Islam zu Deutschland gehört, lässt sich aus der Historie nirgends belegen.'“
    http://www.welt.de/print/die_welt/politik/article12705053/Friedrichs-erste-Duftmarke.html
    Genauer sollte ich also sagen, das Thema ist wieder auf einen der vorderen Plätze gerückt worden, ob nun von Friedrichs oder der Presse oder beiden gemeinsam – es ist nicht einfach dorthin „gerutscht“.

    Im Leitartikel „Was zu uns gehört“ desselben Tages schreibt Richard Herzinger:
    „Und neuerdings haben wir es auch in der Türkei, die durch ihr Religionsminsterium weitgehend das türkische religiöse Leben in Deutschland bestimmt, mit einer explizit islamischen Regierung zu tun. Sie ist zwar keineswegs mit den genannten Terrorregimes geichzusetzen. Doch auch sie versteht sich als übergeordnete Schutzmacht der ‚umma‘, der weltweiten islamischen Gemeinschaft. Türkischer Nationalismus und islamisches Erweckungsbewusstsein gehen in ihrer Ideologie eine Synthese ein. Dies machte Ministerpräsident Erdogan in seiner Düsseldorfer Rede deutlich, als er ‚Islamopohobie‘ mit Antisemitismus gleichsetzte und als ‚Menschenrechtsverletzung‘ verdammte. Abgesehen davon, dass dies angesichts des wachsenden Juden-und Israelhasses in der Türkei zynisch klingt – wo findet denn in Europa eine Diskriminierung oder gar Verfolgung von Muslimen statt, die nur annähernd der Behandlung der Juden im 19. und 20. Jahrhundert ähnelt – oder der aktuellen Verfolgung von Christen in islamischen Ländern wie dem Irak?“
    http://www.welt.de/print/die_welt/debatte/article12705048/Was-zu-uns-gehoert.html

    Dass der Islam zu Deutschland gehört, würde ich auf der Oberfläche insofern bejahen, als eine Bahnfahrt quer durch NRW an einem Samstag auch den letzten Zweifelnden davon ganz schnell überzeugen würde.
    Ja, es gibt hier sehr viele Menschen, zu denen der Islam gehört, die wiederum auf sehr unterschiedliche Weise zu Deutschland „gehören“ – aber der Islam gehört nicht zu mir und ich habe kein Interesse, ihn mir anzueignen.
    Ich werde jetzt erst einmal darüber nachdenken, ob ich denn nun überhaupt zu Deutschland gehöre.

    • 6. März 2011 22:36

      Mein wehr- und weitere Dienste fliehender Freund wohnte damals in den frühen 80ern in einer Allee in Westberlin neben Herzinger, den ich später durch Briefwechsel kennen- und schätzenlernte, und heute in der nochmals erweiterten Schriftwelt wiederfinde. Die Welt ist klein, und Springer zu sein im Monopol der Meinungsindustrie heute ja durchaus auch positiv ambivalent. punkt punkt punkt

      • 7. März 2011 23:12

        Na, dann verlink‘ ich Dir auch den anderen Artikel, den Herzinger in der WELT vom Samstag schrieb, Rainer – eine Rezension des Buches „Krisen“ von Gerhard Schulze.
        Titel: „Unsere Krise gib uns heute – Gegen Alarmismus kennt Gerhard Schulze ein Mittel: Skepsis. Reicht das wirklich aus?“
        http://www.welt.de/print/die_welt/vermischtes/article12705158/Unsere-Krise-gib-uns-heute.html

        Ich gestehe, daß Herzinger mir kein Begriff war. Ich habe mir seine interessanten Arbeitsfelder vorhin ergooglet und fand dabei u.a. das folgende aktuelle Stückchen von ihm vom letzten Juli:
        http://fact-fiction.net/?p=4546
        Daß die Fundstelle, dieses Webblog, im Impressum irgendwelche Unklarheiten über die Ausrichtung desselben ließe, kann man jetzt nicht behaupten.

        Aber noch einmal zurück zu Herzingers Leitartikel „Was zu uns gehört“, aus dem ich gestern oben bereits zitierte. Herzinger schreibt da weiter:

        „Mit dem propagandistischen Kampfbegriff ‚Islamophobie‘ nähren islamische Ideologen ein kollektives hallizunatorisches Opferbewusstsein, dass die muslimischen Gemeinschaften auf Distanz zu den ‚Ungläubigen‘ und ihrer ‚gottlosen‘ Zivilisation halten soll. Als Gegenmodell präsentiert sich ein politischer Islam, der – nicht nur in seiner fundamentalistischen, sondern auch in seiner ‚gemäßigt-demokratischen‘ Variante – eine dem westlichen Demokratiemodell moralisch überlegene Gesellschaftsordnung unter islamischen Vorzeichen in Aussicht stellt. Diese Ideologie muß Gegenstand deutlicher Kritik bleiben. Neuerdings scheint jedoch ein erheblicher Teil des deutschen intellektuellen Establishments an der Immunisierung ‚des Islam‘ gegen jede grundsätzliche Infragestellung mitwirken zu wollen. Liberale ‚Islamkritiker‘ werden in deutschen Feuilletons als’Panikmacher‘ denunziert und pauschal mit populistischen rechtsextremen Fremdenfeinden in Verbindung gebracht.“

        Wer dächte bei den letzten beiden Sätzen nicht an das ein oder andere Forum, an den ein oder anderen Blogger, der diese Technik sattsam beherrscht!?
        Ich denke konkret und in erster Linie an 2 Damen, die mir gleich aus 2 Foren bekannt sind, und die nach dem obligatorischen Hinweis, daß es „den Islam“ ja gar nicht gebe, jede Kritik im Ansatz abwehren oder zu ridikulisieren versuchen und als letztes Mittel die Nazikeule schwingen, nachdem sie wahlweise 1000 links oder kryptische Bemerkungen abgeworfen haben.

        Herzinger bezieht sich auf den aktuellen „Feuilleton- Dschihad“ mit den Beteiligten Patrick Bahners von der FAZ und Thomas Steinfeld von der SZ, sowie Bahners Buch „Die Panikmacher“.
        Mathias Mattusek schreibt dazu bei SPIEGEL Online:
        http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,746473,00.html
        Und nicht ohne Ironie läßt die FAZ Bahners‘ Buch von – ausgerechnet – Thilo Sarrazin rezensieren:
        http://www.faz.net/s/Rub31A20177863E45B189A541403543256D/Doc~EC60A3BBEFFCC4B32868F231884457F78~ATpl~Ecommon~Scontent.html
        Damit hoffe ich all diejenigen, die nicht in irgendeiner Form dem Rosenmontag huldigen, mit ein wenig Lektüre zur Nacht versorgt zu haben.
        Alaaf!

        • 8. März 2011 11:57

          Mitten aus der Lektüre möchte ich schon mal sagen, daß das Nach- und Gegenlesen lohnt. Leise nachhallendes Helau!

        • 8. März 2011 14:38

          Ich hab mir nun die Links auf Herzinger auch angesehen und bestätige Rainers Sätze, das Nach- und Gegenlesen lohnt, ohne dabei zu übersehen, dass die Welt klein und Springers Presse ansonsten ungenießbar ist.

          • 8. März 2011 22:39

            Ich bin da relativ schmerzfrei, was DIE WELT angeht – ich bin ja auf der Suche nach interessanten Artikeln und nehme sie da , wo ich sie finde.
            DIE WELT ist schlichterdings der (im Hotel) geschenkte Gaul, dem ich gelegentlich ins Maul schaue.

            Heute habe ich mich für die Bahnfahrt mit der FAZ, der taz und der WELT versorgt – dann aber doch das Gespräch mit einem Juristen vorgezogen, der gestern seine – selbstverfaßte – 480seitige Dissertation abgegeben hat.

            FAZit nach der abendlichen Lektüre: FAZ brauch‘ ich wirklich nicht, nicht nur wegen der überladenen Seiten und des schlechten Layouts. Nichts Erwähnenswertes gefunden!

            Für die taz war’s heute für mich nicht gerade der günstigste Tag: 1 Seite Nachrichten, 1 Seite Inland, 1 Seite Wirtschaft und Umwelt, 1 Seite Ausland – auf den verbleibenden 20 Seiten äußern Frauen ihre Wünsche anläßlich des Tags der Frau. Und das ist bis auf wenige Ausnahmen doch eher dröge Lektüre.
            Ein skurriles Zitat vielleicht: eine 53jährige Betriebswirtin äußert den Wunsch „Für einen Tag Mann sein, das wär’s. Endlich nachvollziehen können, wo all die Mißverständnisse und bizarren Entwicklungen unserere Gesellschaft herkommen.“
            Na, wenn es da mal nicht auch zu unliebsamen überraschenden Erkenntnissen kommt!

            Und tut mir leid, DIE WELT ist einfach nicht schlecht: das inhaltliche Spektrum ist für eine Tageszeitung sehr umfangreich, Struktur und Layout finde ich hervorragend – und beim Lesen schalte ich das Hirn ja in der Regel ein und weiß, bei wem ich lese.

            Ein „Witz“ am Rande: DIE WELT will ihren Lesern offenkundig auch mal gute Nachrichten servieren: auf der ersten Seite vermeldet sie, daß Deutschland bei einer Umfrage des BBC World Service erneut und mit noch größerer Zustimmung zum „beliebtesten Land der Welt“ gewählt wurde – vor Großbritannien, Kanada, der EU und Japan.

            So, und dann doch wieder etwas näher zum Thema. In der WELT vom letzten Samstag findet sich ein m.E. interessanter Artikel zu Ägypten von dem Historiker Walter Laqueur: „Heilige Einfalt – Der Westen frohlockt über die Revolution im Nahen Osten und vergleicht sie mi8t 1989. Doch kaum ein Mensch weiß, wovon er spricht und was uns erwartet“
            http://www.welt.de/print/die_welt/vermischtes/article12705141/Heilige-Einfalt.html

            Und – man möge mir verzeihen – ebenfalls in der Samstagsausgabe der WELT befindet sich ein ausführlicher Artikel über „Die anderen Türken“, die Aleviten nämlich, die „einzige Gruppe aus dem islamischen Kulturkreis, die als Religionsgemeinschaft in Deutschland anerkannt sind.“
            In der Türkei, so der Artikel, sind die ca. 30 Prozent Aleviten nach wie vor diskrminiert und werden z.B. aus dem höheren Staatsdienst ausgegrenzt.
            Ca. 25 bis 30% der in Deutschland lebenden Türken sind vermutlich Aleviten, werden aber zu den Muslimen gezählt, obwohl sie selbst wie orthodoxe Muslime dies nicht so sehen.
            „In Deutschland sind die Aleviten – ob sie sich nun selbst noch so bezeichnen oder nicht – längst eng mit der Gesellschaft verwoben.“
            http://www.welt.de/politik/deutschland/article12703157/Aleviten-die-anderen-Tuerken-in-Deutschland.html

            Und damit wandert die Samstags-Ausgabe ins Altpapier – bis auf ein kleines Restchen zum Thema Guttenberg und zum britischen „Buyreuth“ (Danke, @j-ap!), der LSE, wo die Dissertation von Gaddafis Sohn vorgelegt wurde.

          • 8. März 2011 22:43

            Falls das vom Layout der Kommentare her bevorzugt wird, kann ich auch gerne Buchstaben für Buchstaben untereinander setzen.
            Würde den Lesefluß bei individueller Gestaltung kaum mehr beeinträchtigen.

          • 8. März 2011 23:46

            Kein Witz: Wie mein Freund – der auch der Springerpressenkritik mächtig ist – begann ich vor einiger Zeit Die Welt regelmäßig zu lesen; tolles Layout, tolle Struktur, weites Spektrum, lesbar. Man muß nur das Hirn anlassen.

          • 9. März 2011 09:33

            Ich fasse mich kurz, weil es ein verdammt enger „Strang“ ist: Ich stimme dir ausdrücklich zu, sweetheart.

    • 7. März 2011 07:29

      Die Islamdebatte und die sogenannte „Islamophobie“ ist bestimmt ein Grund, dass sogenannte Linke in Europa die Umma so eisern verteidigen. Sie sollten wirklich unabhaengig denken lernen. Sie sollten Fakten studieren:
      Sık und Şener, zwei Journalisten, die neulich verhaftet wurden, haben früher FÜR eine Ermittlung im „Ergenekon“-Fall geschrieben, ja, Sık hat sie regelrecht angestossen. Nun stellt sich heraus, dass die beiden mitnichten zu konspirativen Plaenen befragt werden, sondern zu dem, was sie bei Zeitungen und in Büchern schrieben. Şeners Telefon ist seit 2009 abgehört worden.
      Ach, es waere noch mehr zu sagen. Aber Europa sollte sich selbst „schlau machen“. Vielleicht diejenigen, die Aufklaerung und Freiheit vertreten? Dass die Regierungen es wissen (und auf irgendeine Weise sogar unterstützen) ist klar.

      • 10. März 2011 19:42

        Me, JaDeb is waiting, J-AP soll sichbinndie Ärmel spucken und sie danach hochkrempeln. Ich biete ihm ein Instrument und -isiderwissen „out of Baldwin“ an.
        Debbie waits. Leider gibt es keine aktuellen audiovisuellen Mitschnitte von vorgstern. Daher dat:

  4. 7. März 2011 07:17

    aus einem kommentar bei „Hürriyet“ (entschuldigt das Englisch, aber mein englischer Blog bei blogspot ist geschlossen…):
    „Democracy is officially dead in Turkey. It is now a dictatorship. If the AKP win the next election by a bigger majority all is lost for Turkey. If they lose, or win by a smaller margin, this will be good. It might hold back the tide of dictatorial rule that seems to be sweeping Turkey. While the rest of the Muslim world is trying to overthrow it’s dictators, and bring democracy, the Turks seem to looking for a dictator who will destroy their democracy…What’s going on?. In 10 years time countries like Egypt and Tunisia may be seen as leading lights of democracy and Turkey will be a backwater country with no inward investment and a lost tourism business. I’m sure the coming new democracies bordering the Mediterranean sea will take full advantage of Turkeys decline.“

    • 14. März 2011 12:58

      Hibouh, am 6. März 2011 14:58 schreibst du: “Im Übrigen waere ich aber kein Freund eines EU-Beitrittes der Türkei„

      Was sind deine Gründe gegen einen EU Beitritt der Türkei?

      • 19. März 2011 18:22

        Warum nach meiner Meinung die Türkei der EU nicht beitreten sollte:

        Meine Meinung dazu ist unausgewogen, vorläufig, im Entstehen.
        Jedenfalls bin ich nicht der Meinung der Rechten und, ja, Faschisten, die Türkei solle sich dem Osten zuwenden, um mit einem erstarkten und im täglichen Leben spürbaren Islam dem Westen etwas entgegenzusetzen. Dieser Weg würde direkt zurück ins Mittelalter oder vielmehr buchstäblich in die Steinzeit zurückführen.
        Für mich selbst als “Europäer” wäre ausserdem ein Beitritt der Türkei zur EU von grossem Vorteil was meine Sicherheit und Unversehrtheit als Ungläubiger und meine Bürgerrechte angeht.
        Aber:
        1. Was ist die EU? Ein Club von Spätimperialisten und, was Deutschland angeht, von verhinderten Weltherrschern. (Ich schaue grade dem bewaffneten Flug von “alliierten” Flugzeugen über Libyen mit gemischten Gefühlen zu)
        2. Wie wird das Aufnahmegesuch der Türkei seit Jahrzehnten behandelt? Was bisher erreicht ist, wird wohl hauptsächlich dem Druck von Seiten der USA zu verdanken sein, ist aber eine freche Inszenierung von Verzögerungen, scheinheilige Bedenken und Ängsten. Länder wie Bulgarien und Rumänien, sehr protodemokratisch und weitgehend in den Händen der Mafia, sind nach kurzer Zeit Vollmitglieder geworden, Kroatien, der Kosovo und wer weiss noch was für Kunststaaten werden wohl demnächst folgen, währenddem die Türkei inzwischen auf 5 (?) Jahrzehnte der Beitrittsbettelei zurückblickt.
        3. Die Türkei und alle Bürgerinnen und Bürger hier sind wirtschaftlich leistungsfähig und vital (was man sicherlich in den letzten Jahren von Portugal, Spanien, Italien und Griechenland nicht gleicherweise wird sagen können. Und Deutschland? Naja, verdankt seine grossen Wirtschaftlichen Erfolge den Türken, die es rief). Die Türkei würde sowohl als Wirtschaftsraum wie auch vom Potential seiner Arbeitskräfte her von der EU dringend gebraucht. Insofern hätte eigentlich Europa zu bitten und die Türken sich zu zieren. Warum ist es umgekehrt?
        4. Sarkosy und Merkel tun sich in der Ablehnung eines Beitritts merkwürdig hervor. Der Fall Zypern muss als Bremsklotz herhalten. Aber nur zur Erinnerung: Bei der Abstimmung über eine Wiedervereinigung hat der türkische Norden mit Ja, der griechische Landesteil aber mit nein gestimmt! Anders ist es bei den Angelsachsen und den übrigen Mittelmeerländern. Die USA waren lange Zeit erste Schutzmacht und ein mächtiger grosser Bruder hier. Auch ist ja die Türkei Gründungsmitglied der NATO, was heute, nach der Auflösung des Ostblocks, eher einem absurden Scherz entspricht. Ist doch die NATO ursprünglich ein Verteidigungspakt mit dem Versprechen gegenseitiger Hilfe. Wo ist diese, wenn PKK-Kämpfer seit vielen Jahren das Land von aussen (auch mit amerikanischem und deutschem Kriegsgerät) angreifen und desen territoriale Integrität in Frage stellen? (In Paragraph 1 des NATO-Paktes wird die Türkei sogar explizit erwähnt – damals zur Abschreckung der Russen).
        5. Die EU ist – in aller Kürze behauptet – wohl ein weitgehend undemokratischer Club mit Grossmachtsansprüchen, aber ohne grosse Zukunft. Die Ursachen eines Scheiterns sind bereits eingebaut (Euro, Brüsseler Gesetzgebung kontra nationale Eigeninteressen, mangelnde Verinnerlichung der Idee bei der grossen Mehrzahl der Einwohner).

        Gründe für einen Nichtbeitritt gibt es also genug, und bestimmt habe ich in der Eile welche vergessen.
        MEINE aber sind eher utopisch *gg*. Ich wünsche mir die Türkei als ein wirklich progressives, der Aufklärung, den Menschenrechten und einer linken Zukunftsidee verpflichtetes Gebilde (Jaja, ich weiss, dabei steuern wir grade auf schnellstem Weg einer islamo-faschistischen Diktatur zu). Wo sind die Verbündeten? In China? In Russland? In Israel? In anderen, noch nicht im Brennpunkt unseres politischen Interesses stehenden Gegenden? Bestimmt aber nicht im alten Europa. China und Russland sind im Moment nicht eben die progressiven Partner, höre ich Euch sagen. Israel wird von der AKP gerade heftig angefeindet. Erdoğan sorgt sogar für verschiedene Eklats in dieser Richtung.
        Ganz gewiss und ausweislich bin ich kein Freund der AKP und unserer jetzigen Regierung. Aber irgendwo da liegt der Hund begraben. Was kommt danach? Es gibt erste Anzeichen dafür, dass unser grosser und langjähriger Verbündeter, die USA, des Gehabens von RTE leid sind. Ganz recht! Irgendwo ist er in eine Reihe mit den verkrusteten Alleinherrschern des Nahen und Mittleren Ostens zu stellen, nein, Gaddafi war einmal viel viel vielversprechender als er…..(ich meine: sozialistischer, koranerneuernder, volksnäher – auch wenn er ein Militär war)
        Zum Schluss die Sache mit den Sabbatheisten. Das sind jüdische Leute, die, um hierzulande nicht verfolgt und gestieft zu werden, “sunnitisch” wurden. Es gibt ziemlich viele hier und sie sind einflussreich. Insgeheim sind sie natürlich als verbündete Israels zu betrachten. Vieles an Theaterdonner ist also Ablenkungsmanöver. Geschichte, das als Zwischenbemerkung, verläuft nicht immer logisch und linear.
        Ich weiss, das alles ist unausgegoren und ich fühle mich immer wieder von verschiedenen Fakten hin- und hergerissen. Mein Hauptargument für einen Nichtbeitritt zur EU entstammt meiner Zeit der Wetten bei Pferderennen: man soll nie auf Verlierer setzen *g*. Und, obwohl es nicht so scheinen mag: die EU ist einer….

        • 20. März 2011 12:54

          @hibouh

          Auch ich bin meinungsmäßig zerrissen, was den Türkei-Beitritt anbelangt. Deine Haltung ist absolut nachvollziehbar, deshalb verständlich. Wenn Du Huntington`s „Clash of Civilizations“ gelesen hast, ist langfristig in der EU, wie auch in den USA, ein Verlierer zu sehen. Beide sind (aber lanfristig!) auf dem absteigenden Ast. Merkel`s Neusprech von der „privilegierten Partnerschaft“, die ein Vorrecht suggeriert, in Wahrheit aber eine Benachteiligung beinhaltet, empfand ich schon immer als eine Verhöhnung. Auch der Haltung Gaddafi WAR EINMAL vielversprechender, folge ich, wenn auch nicht aus KORANERNEUERUNGS- Gründen! Wenn ich mich in Deine Lage versetze und ich mir Vorteile als Ungläubiger und in puncto Bürgerrechte wünschte , würde ich, bezogen auf den Horizont meines Lebens, jedoch schon auf die EU setzten. Ich sehe in China langfristig ein Land mit großem Potential und großer Zukunft. Bis die Menschenrechte jedoch auf westlichem Niveau sind würde ich EU-Trittbrettfahren, um langfristig, wenn China ausreichend entwickelt ist, auf China umzusteigen. Dass die Türkei wirtschaftlich wesentlich stabiler ist als manche osteuropäischen Staaten, mag sein, dennoch würde ich einen Türkei-Beitritt für die EU als nicht verkraftbar sehen, WEIL einige osteuropäische Staaten das Gesamtgebilde EU schon destabilisiert haben, auch wenn „Kerneuropa“ profitiert!.

          lg LL

          • 20. März 2011 17:19

            Lieber Louis,

            was natürlich die wirklichen Absichten der derzeit herrschenden Partei sind: Schulterschluss mit den (sunnitischen) islamischen Laendern, ich denke, vor allem mit Saudi-Arabien. Deshalb klingt es wie Hohn, wenn RTE derzeit den Tyrannen Gaddafi zum Rücktritt auffordert. Eigenwahrnehmung = null? Aber taeuscht Euch nicht: Unser Land wendet sich derzeit entschieden von der EU ab…..

            Im Gegensatz (anscheinend) zu Dir, bin ich immer noch der Meinung, dass auch „Kerneuropa“ vom türkischen Exportraum profitieren würde. Der Altkanzler Kohl – dessen Sohn ja bekanntlich mit einer Türkin verheiratet ist, wusste das noch. Das Gerede von der privilegierten Partnerschaft ist natürlich typischer Neusprech….

            Ich suche zur Zeit überall nach öffentlicher Meinung über die Nato. Gehe ich falsch in der Annahme, dass die „Alliierten“ zur Zeit nicht im Rahmen der NATO agieren können, weil die Türken denn doch Angst haben, Libyen anzugreifen?

            Zum derzeitigen politischen Prozess, zur Farce „Ergenekon“ (wo sind die Anklageschriften?), zur Sicht der USA auf diesen Komplex siehe:

            http://www.hurriyetdailynews.com/n.php?n=wikileaks8217-cables-on-ergenekon-revealed-by-turkish-daily-2011-03-20

          • 20. März 2011 20:54

            Hallo hibouh,

            ich vertrete nicht die Auffassung, dass Kerneuropa nicht von einem Türkei-Beitritt profitieren würde, wenn das nicht der Fall wäre, würde die Türkei niemals als Vollmitglied zugelassen, sondern dass die EU insgesamt dafür zuwenig Stabilität aufweist. 77 Mio. Muslime bergen sozialen Sprengstoff für die „christlich-abendländische“ Kultur.

            lg LL

        • 21. März 2011 07:17

          Zur Problematik einer allfaelligen Aufnahme der Türkei in die EU:
          @Louis: ich würde niemals 77 Millionen Muslime aufnehmen, sondern vorher sicherstellen, dass Laizismus in der EU ein sine qua non ist…..

      • 21. März 2011 12:41

        Hi Louis Levy & Hibouh,
        interessante Ansichten von euch beiden. Auch ich bin „zerrissen“ was den Türkei-Beitritt betrifft. Ich stimme euren Argumenten grundsätzlich zu. Ich sehe eben Vor- und Nachteile für die jeweils Herrschenden und die jeweiligen Menschen in der Türkei und in Europa. Für den Wirtschaftsraum Europa würde ein EU Beitritt sicherlich pekuniäre Vorteile bringen. Das Tor zum Nahen Osten würde vor allem für Deutschland noch weiter geöffnet als es ohnehin schon offen ist. Die Islamisierung in der Türkei würde bei einem Beitritt wohl zumindest langsamer verlaufen. Auch die Menschenrechtssituation würde sich nacheinem Beitritt wohl in der Türkei verbessern. Für die europäischen Länder dürften sich nach einem Beitritt die sozialen und religiösen Fragen dagegen weiter verschärfen. Deshalb wäre, wie es Hilbouh auch andeutet, ein unwiderruflicher in der europäischen Verfassung festgeschriebener Laizismus Voraussetzung für einen Beitritt der Türkei in die EU. Ich habe meine Zweifel, dass die christlichen Parteien Europas, das so hinbekommen wie ich mir das vorstelle.

        Grüße fidelche

  5. 22. März 2011 10:46

    @hibouh am 21. März 2011 17:36
    Die Lage in Libyen ist kompliziert. Einerseits hat Gaddafi einen „Wohlfahrtstaat“ geschaffen. Finanziert von Öl und Gas wurde viel Geld in Bildung, Gesundheit und Wohnungsbau gesteckt. Libyen ist ein stark islamisch geprägtes Land, aber kein islamischer Staat. Die Islamisten sind bisher die stärkste Gefahr für sein Regime gewesen. Unter den Regimegegnern in Libyen vermute ich viele Islamisten und auch Monarchisten. Man sieht öfters die Fahne der Monarchie bei den Rebellen. Außerdem ist Libyen ist stark stammesmäßig geprägt. Von den Stämmen im Osten dürfte es viel Widerstand gegen den Diktator Gaddafi und seinen Familienclan geben. Von demokratischen Forderungen habe ich jedenfalls noch wenig von den Aufständischen gehört.

    Andererseits ist Gaddafi durch geknallt, was man an seinen letzten Auftritten klar sieht. Wie er den Aufstand, mit europäischen Waffen niederzuschlagen versuchte ist nicht akzeptabel.
    Der Westen hat kein einheitliches Konzept wie es nach Gaddafi weitergehen soll. Frankreich hat andere Interessen als die USA. Tja und der islamische Erdogan will seine Türkei islamisieren und so zum Musterstaat in der „Arabischen Welt“ avancieren. Die Frage scheint außerdem noch nicht entschieden zu sein ob die Nato bis zum Sturz Gaddafis bomben wird oder nicht. Wahrscheinlich schon. Erst wollte die Arabische Union die Flugverbotszone und nun geht ihnen die Aktion zu weit. Durch die zivilen Opfer der „Nato“-Bombardierung gerät die USA immer mehr unter Druck. Die entscheidende Frage ist, was kommt nach Gaddafi, was kommt nach Mubarak, wie sehen die Gesellschaftssysteme im Nahen Osten in den kommenden Jahren aus. Darüber wird innerhalb der Nato derzeit gestritten. Ich befürchte, dass in den nächsten Jahren kaum säkulare Demokratien in der Region entstehen werden, vielleicht mit Ausnahme von Tunesien. Ich hoffe, dass ich mich irre. Samuel Huntington lässt grüßen.

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