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Unter Geiern

27. März 2013

VettelDer potthässliche Deutsche hat derzeit mehrere Gesichter – er merkelt, schäublet, vettelt, neuert und bayert.

Während Schäuble und Merkel das Enteignungs-Dreamteam Europas sind, die dafür sorgen, daß die Ersparnisse der kleinen Leute 100.000 € nicht überschreiten (dafür kann man sich derzeit hierzulande grad mal eine Zwei-Zimmer-Wohnung auf dem Land oder eine Besenkammer in München kaufen) und das Ganze „Selbstbeteiligung“ nennen, aber in Wahrheit nichts als Enteignung und Diebstahl praktizieren, finden die Spezialdemokraten und Grünen das Ganze schon in Ordnung, man müsse halt „Maß halten“.  Eine unheilige Allianz zwischen Sozialisten, ökologischen Fanatikern und Christen regiert und opponiert in diesem (unserem?) Land.

Bisher gings nur gegen Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger, nun sind die Leute demnächst dran, die Sparbücher und Lebensversicherungen haben, in dem dummen Glauben, das Kapital und seine Bankinstitute griffen nicht bei der erstbesten Gelegenheit darauf zu.  In Zypern fand – wie der EZB-Präsident richtig bemerkte, ein erster Testlauf („eine Blaupause“) statt, künftig wird vor den Langfingern aller Staaten und systemrelevanter Parteien nichts mehr sicher sein. Das allerdings ist sicher.

Der Vettel häßlichtert sich durch das Formel-1-Kreiselfahren. „Mark ist zu langsam- räumt ihn aus dem Weg“, funkte er in bester deutscher Herrenrassen-Manier an seine Box. Und als diese nicht parierte, räumte er den Webber selbst von der Strecke.  Auf sein anschließendes Sorry sei getrommelt und gepfiffen, letztendlich ist das die gleiche Mentalität, mit denen die Zypern gerade von der Strecke abgeräumt werden: „Selber schuld“, meinte Schäuble den Zyprioten attestieren zu müssen.

Um die Kassachen so richtig aus dem Weg räumen zu können und dies ganz todsicher, setzte der Deutsche Fußballbund mitsamt ZDF das Hinspiel auf Mitternacht in Kassachstan an, weil der Mensch ja um diese Zeit seine sportliche Höchstleistung abrufen kann…  Die deutschen Fußballer schon, denn für die war es gefühlt um sieben Uhr abends.  – Noch krasser war es dann beim Rückspiel, dort wachten die Kassachene erst so gegen  3.30 Uhr ihrer Zeit auf und setzten dem arroganten Neuer gottseidank doch ein Ei ins Osternetz.  Was dann bei dem ARD-Blubberkommentator, der sich aus unerfindlichen Gründen „Sportjournalist“ nennen darf, gleich zu Heulen und Zähneklappern während der ganzen zweiten Halbzeit führte, nachdem er die erste Halbzeit noch von den kommenden deutschen Weltmeistern phantasierte. 

Eines ist sicher: Weltmeister werden die Jungs in Brasilien nie, die kriegen schon seit Jahren keine Ecke und keinen Freistoß mehr ins gegnerische Netz, selbst wenn sie den Unfairnesspreis für abartige Spielzeit-Ansetzungen locker gewinnen.

Schließlich und endlich sind wir Deutschen ja auch Windhunde. Wieder einmal ging es darum, das bayrische „Miar-san-miar“-Gefühl zu internationalieren und den Münchner Nazi-Prozess gegen die einzig verbliebene Nazi-Frau (In Bayern gibts keine Nazis, nur Bazis…) zu einem echten Heim(lichkeits)spiel für die deutsche Regenbogenpresse zu gestalten.  Wer zuerst kam, mahlte zuerst („Windhundverfahren“) und so dürfen nun weder türkische Reporter noch die BBC oder griechische Journalisten vom NSU-Prozeß berichten. Kein Platz für Europa und die Welt. Echt bayrische Bazis haben die fremden Schreiberlinge schon im Vorfeld aus dem Weg geräumt.

Fazit:  

Europa ist unter die (deutschen) Geier gefallen, ein edler Old Shatterhand ist nicht in Sicht, dafür blüht den Menschen fast täglich eine neue „geht-aus-dem-Weg“ Kampagne der deutschen Herrenrasse.  Widerlich.

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